Schwäbisch Gmünd,

Hoher Besuch

Das Ehrenamt stärken und die Motivation steigern

Hoher Besuch war am vergangenen Freitag im Ortsverband des Technischen Hilfswerks Schwäbisch Gmünd vertreten. Der Bundestagsabgeordnete Norbert Barthle traf sich mit den höchsten baden-württembergischen hauptamtlichen und ehrenamtlichen THW-Führungskräften sowie dem Vizepräsidenten des THW, Gerd Friedsam.

Die Struktur des THW‘s ist weltweit einmalig: Das THW als Bundesanstalt gehört organisatorisch zum Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern. 99 Prozent aller THW-Angehörigen arbeiten ehrenamtlich im THW – so auch beim THW Schwäbisch Gmünd. Umso wichtiger ist es daher, sich mit dem Thema Ehrenamt auseinanderzusetzen.
So stand das Treffen unter dem Motto „Helferzufriedenheit und Helferhalt im THW“. Bei dem Treffen ging es um die Frage, was die Politik dafür tun könne, um auch zukünftig die Einsatzfähigkeit für den Bevölkerungsschutz sicherzustellen. Das Gespräch sollte auch der Informationspflicht des THW gegenüber der Politik dienen, um einem Wegfall von Ehrenamtlichen und einer Helferunzufriedenheit vorzubeugen.

Nach der Begrüßung durch den Ortsbeauftragten des Gmünder THW, Andreas Hager, schilderte der Vizepräsident des THW, Gerd Friedsam, dem Bundestagsabgeordneten Barthle die Herausforderungen und Probleme des THW‘s. Eine neue Herausforderung sei zum Beispiel ein durch eine Cyberattacke ausgelöster republikweiter Stromausfall.
In solchen oder anderen Schadenslagen sei man unter anderem auf das THW als einzige deutschlandweite zivile Einsatzorganisation des Bundes angewiesen Friedsam betonte weiter, dass ein Schutz der Bevölkerung nur über das Ehrenamt gewährleistet werden könne.

Probleme bei der Gewinnung Ehrenamtlicher sind unter anderem durch das Aussetzen der Wehrpflicht entstanden.  Zwar hätten sich die Helferzahlen nach einem anfänglichen Abfall auf einem hohen Niveau stabilisiert. Jedoch müssen Motivationen geschaffen werden, um die bestehenden Ehrenamtlichen zu halten und um neue Helfer zu gewinnen.
Norbert Barthle würdigte die Leistungen der Ehrenamtlichen des THWs und anderer Blaulichtorganisationen, die für die Bevölkerung von unschätzbarem Wert seien. Die Sicherheit der Bevölkerung, so Barthle weiter, sei die Kernaufgabe der Politik. So sei der Etat im Bundeshaushalt für das THW in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.

Der baden-württembergische THW-Landesprecher Walter Nock schilderte dem Bundestagsabgeordneten die Stimmung der Helfer im Land. Er  wünsche sich einen größeren finanziellen Spielraum, welcher die Mitwirkung im THW insgesamt attraktiver machen könne. So stiegen die laufenden Kosten für Betriebsstoffe, die Nebenkosten zur Unterhaltung der Liegenschaften seit Jahren, ohne das diese Steigerungen aufgefangen werden können.
Inzwischen seien diese Steigerungen nicht mehr durch einfache Sparmaßnahmen auffangbar. Es würde in Zukunft schwieriger werden, ein optimales Einsatzniveau zu gewährleisten. Zwar gäbe es eine gute Jugendarbeit, die für neue ehrenamtliche Helfer sorge, jedoch müssten Motivationen geschaffen werden, die einem weiteren Sinken der Helferzahlen entgegenwirken.
Während die THW‘ler völlig unentgeltlich Dienst leisteten, würden andere Freiwilligendienst leistende Geld für ihre Tätigkeiten bekommen Es  entstehe an der Basis das Gefühl, dass man das THW im Vergleich zum Bundesfreiwilligendienst, zum Freiwilligendienst in der Bundeswehr u.ä. vernachlässige oder gar vergesse. Nock betonte, dass Zeichen gesetzt werden müssen, die zeigen, dass das unentgeltliche Ehrenamt in Deutschland gewünscht wird. Die „Blauen Engel“ sollten die Würdigung erfahren, die sie verdienen.

Zusammen wurde im weiteren Verlauf überlegt, wie man das Ehrenamt attraktiver machen und wie man die bereits aktiven Helfer halten könne. Dabei betonte Friedsam die ökonomische Bedeutung des THW. So sei – insbesondere in Ballungsräumen und in industriestarken Gebieten – ein gut funktionierendes THW eine unbezahlbare Versicherung für die Wirtschaft. Dies müsse auch von den Vorgesetzten und den Arbeitgebern honoriert und unterstützt werden. Auch hoffe das THW im nächsten Koalitionsvertrag, regierungsunabhängig, auf eine erneute Erwähnung und Würdigung. Dies setze Zeichen, dass die Politik das Technische Hilfswerk zu schätzen wisse.

Barthle bekräftigte diese Gedanken und versprach sich in Berlin für das THW und die Würdigung der Ehrenamtlichen weiter einzusetzen. Er verstehe die Probleme und dankte den Vertretern des THW‘s für ihre offenen und ehrlichen Worte, welche er nach Berlin weitertragen wolle.


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